Donnerstag, 6. August 2015

Stichling ***(*)

Ja, es gibt noch neue Facetten bei Stichspielen. Bei Stichling ist es so, daß die Spieler auf bis zu 4 Stiche gleichzeitig spielen. Aber keine Angst: es geht nicht um Schnelligkeit, sondern alle sind schön der Reihe nach dran.
Das Spiel geht über drei Runden und in jeder Runde sollten sich alle Gedanken machen wie viele Stiche sie mit ihren 12 Karten in dieser Runde wohl machen werden. Das geht aber nicht einfach so: "ich mache in dieser Runde zwei Sticke. Punkt" Vielmehr hat jeder pro Runde drei Karten, die Siegpunkte zeigen. Die Spieler legen sie verdeckt in der gewünschten Reihenfolge vor sich ab. Beim ersten  Stich den ein Spieler macht, dreht er das links außen liegende Kärtchen um. Beim nächsten Stich wird es wieder umgedreht und das folgende Kärtchen aufgedeckt. Mit dem vierten Stich geht das ganze wieder bei der ersten Karte weiter.

Man sollte also die höchste Siegpunktekarte an die Stelle legen, die der Anzahl der Stiche entspricht, die man erwartet.
Sobald alle 12 Karten jedes Spielers ausgespielt wurden, endet eine Runde. Die Spieler erhalten Siegpunkte in Höhe des aktuell bei ihnen liegenden Siegpunktekärtchens.
In dem Spiel steckt mehr drin als es zunächst den Anschein hat. Zunächst wollen 4 Stiche im Auge behalten werden; die vielen ausgespielten Karten sind eine wahre Fundgrube für eigene Überlegungen. Die Siegpunktekarten sorgen für einen verkleinerten Frustfaktor, weil es auch Siegpunkte gibt, wenn man nicht ganz richtig lag. Man kann sogar während des Spiels noch seine Strategie ändern. Das bietet sich an, wenn man über sein Ziel ein wenig hinausgeschossen ist. Jetzt heißt es noch mehr Stiche machen, damit man seine Siegpunktekarten noch einmal von neuem umdrehen kann.
Aber auch "Drauflosspieler" werden nicht enttäuscht sein, ein gewisser Zufallsfaktor ist natürlich vorhanden. Und das gehört auch dazu.



Von Ralf zur Linde für 2-5 Spieler ab 10 Jahren. Verlag: Ravensburger