Montag, 31. März 2014

Mauna Kea ***(*)

Als ich Mauna Kea zum ersten mal sah, mußte ich sofort an das großartige „Pompeji“ von Klaus-Jürgen Wrede denken, das vor jahren bei Amigo erschien und jetzt in den USA wiederveröffentlicht wurde. Mal sehen, wie Mauna Kea im Vergleich abschneidet – immerhin sind die Voraussetzungen und die Spielgeschichte ähnlich ähnlich.
Wir schlüpfen in die Rolle von Forschern, die kurz vor einem Vulkanausbruch versuchen, die rettenden Boote zu erreichen und obendrein wertvolle Artefakte mitzunehmen. Dabei sind unterschiedliche Geländearten zu durchqueren, für die mehr oder weniger viele Bewegungspunkte nötig sind. Bei den Plättchen, die wir ziehen, stehen wir vor der Entscheidung, ob wir sie zum Bewegen unserer Forscherfiguren verwenden oder damit den weiteren Weg in Richtung Küste vorgeben, d.h. auf den Spielplan legen.
Beim Nachziehen können auch Lavaplättchen auftauchen. Sie werden an die vier verschiedenen Lavaströme angelegt, die von der Spielplanmitte ausgehen und die Spieler haben keinen Einfluß darauf. Die Lava ist dabei unerbittlich: sie ändert schonmal die Richtung und brennt alles nieder, was sich ihr in den Weg stellt. Landschaften sind nicht mehr zugänglich und Forscherfiguren, die erfasst werden, kommen aus dem Spiel. Figuren sind aber wichtig, weil wir nur mit Ihnen und den Artefakten Siegpunkte sammeln können.
Außerdem endet das Spiel, wenn ein Spieler keine Forscher mehr auf der Insel hat. Das kann richtig schnell gehen! Stehen viele Figuren eng beieinander und verlassen sie nicht möglichst schnell das gefährliche Gebiet direkt am Vulkan, wird einer nach dem anderen vom Spiel entfernt. Allerdings haben nicht immer alle Spieler die Möglichkeit, sich weit genug in Sicherheit zubringen, wenn die richtige Plättchen einfach nicht gezogen werden.
Jetzt könnte einer sagen „das ist ja blöd!“. Aber diesen Umstand kann man sich auch zu Nutze machen...ich verrate hier aber nun nicht, wie das funktionieren kann, das soll jeder selbst entdecken.
In der Fortgeschrittenen-Version ist das nicht so einfach, weil hier Aktions- und Auftragskarten hinzukommen, die mehr taktische Möglichkeiten bieten.
Kommen wir zum Anfangsvergleich zurück. Mauna Kea kann mit Pompeji durchaus mithalten. Während bei Pompeji auch mit der Lava direkt taktiert werden kann, greift man bei Mauna Kea auf die Landschaft und die Figuren zurück.Es bleibt spannend bis zum Schluß und das alles in einer überschaubaren Spieldauer von ca. 60 Minuten.



Mauna Kea von Touko Tahkokallio für 2-4 Spieler ab 10 Jahren. Verlag: Huch and friends

Dienstag, 25. März 2014

Il Vecchio ****

Ist es nicht herrlich? Wir treffen in einigen Städten auf Mittelsmänner, die uns helfen Plättchen zu sammeln, wir können Ämter in Florenz übernehmen, uns in den Provinzen engagieren, neue Familienmitglieder herbeirufen oder erschöpfte Familienmitglieder wieder zum Weitermachen ermuntern! Zumindest dürfen wir das im Florenz des 15. Jahrhunderts tun, genauer gesagt im Spiel „Il Vecchio“. Und schon sind wir mittendrin im Spiel...man merkt gleich: das Spiel lebt vom Dilemma („was soll ich tun?“) und vom Gespür für den richtigen Zeitpunkt („wann soll ich es tun?“) . Man kann durchaus verschiedene Strategien fahren, wobei eine Mischstrategie mit sehr gutem Timing nach einer Garantie für einen vorderen Platz aussieht. Sensationell neu sind die Mechanismen nicht, allerdings sind es hier und da Kleinigkeiten, die ein schönes und ungewohntes Spielgefühl münden: um eine Aktion an einem Ort auszuführen, muß dort ein Mittelsmann stehen. Nach Ausführen der Aktion wandert er weiter, so daß man seine Züge durchaus planen kann und muß. Die Züge der Mitspieler muß man aber auch mit in die eigenen Überlegungen einbeziehen, da jeder die Mittelsmäner nutzen kann. Familienmitglieder (=Spielfiguren), die eine Aktion durchgeführt haben, sind erschöpft und werden erst wieder aktiv, wenn man Aktion Erholung wählt. Am Ende zählen aber nur die Punkte und die kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen: aus den Provinzen, über Adelsplättchen aus Florenz und über Mehrheiten (auf den Leisten in Florenz und den Provinzen). Il Vecchio ist ein kurzweiliges Spiel mit wenig Wartezeiten, so daß es auch für Familien geeignet ist. Aber auch Vielspieler finden genügend Spielraum, um sich in 70 Minuten auszutoben.




Von Rüdiger Dorn für 2-4 Spieler ab 12 Jahren,Verlag: Hall Games / Pegasus Spiele

Samstag, 15. März 2014

Flash 10 ****

Ich liebe die Spiele der Fun-Reihe von Amigo. Schnelligkeit und Übersicht sind gefragt. Wenn ein Spiel schon Flash 10 heißt, kann man diese Eigenschaften auch erwarten. Und diese Erwartung wird erfüllt. Wir müssen eigentlich nur 10 Karten in eine aufsteigende Reihenfolge bringen. Zu Beginn liegen sie völlig durcheinander vor den Spielern; im Verlauf des Spiels raffen wir Karten aus dem verdeckt in der Mitte liegenden Haufen. Leider nur einzeln und wir müssen jede Karte gleich auf eine bereits ausliegende eigene Karte ablegen - natürlich so, daß die aufsteigende Folge entsteht. Wer zuerst mit seiner Folge fertig ist, beendet die Runde und löst eine Wertung aus; nicht nur der Sieger erhält Punkte, sondern alle, die schon eine Teilreihenfolge vorweisen können.Mit Donnerkarten kann man seine Folge notdürftig aufrecht erhalten, aber  die Runde nicht beenden. Die Zusatzpunkte auf bestimmten Karten kann ich zwar nicht so recht nachvollziehen, für taktische Überlegungen ("decke ich die Karte wirklich ab, obwohl sie mir einen Zusatzpunkt bringt?") ist wirklilch keine Zeit. Das tut dem Spiel aber absolut keinen Abbruch. Ein ideales 15-Minuten-Spiel für Spielemuffel und für zwischendurch.



Von Wolfgang Kramer für 2-5 Spieler ab 8 Jahren, Verlag: Amigo Spiele